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Du bist ja eine Frau, deswegen hast Du Recht

Ekaterina Yastrebova

Газета изящных искусств 2012 №11Die Russische Kunstakademie und Moskauer Galerie «ARS LONGA» stellen eine Ausstellung «Die Fünfte Jahreszeit» in der Tsereteli Kunstgalerie (Pretschistenka, 19) vor. Sie verbindet die Malerei und Graphik von Ekaterina Yastrebova mit Bildhauerkunst und Photographie von Maxim Aksenov.
Zu diesen Künstlern  kann man die Wörter vom A. Puschkin zuschreiben:
„Zwischen Fels und Fluten,
Gesang und Prosa, Eis und Gluten
Gab's eher noch ein Bindeglied.“
Übrigens  entstehen die Gegenteile eine Einheit nicht selten. Es gibt etwas, das diese zwei Zöglinge von «Stroganowka» (so heißt man Stroganow Moskauer Staatlichen Universität für Kunst und Industrie) verbindet.
Es ist die Ergebenheit nicht einmal zur realistischen Methode in ihrem klassischen Verstand, aber sogar zur Herstellung von der Umgebung, so zu sagen, von keiner Menschenhand geschaffen; und offene Abgeneigtheit, die zweifelhaften „Eroberung“ der XX. Jahrhundert zu benutzen. Diese Eroberungen erlaubten Künstlern die Welt in Stücke zu brechen und ihre irdische Hülle auf ihren Wunsch hin zusammenzustellen.
In der Kunst leidet der weibliche Körper besonders durch diese Versuche: er wurde von jedem, der Lust hatte, angefangen mit Picasso, zerrissen, zerschlagen, verkrüppelt. Die Verweigerung von der Darstellung von kubistischen und anderen verformten Unholdinnen anstatt normaler Frauen erfordert von einem Künstler die Grundsätzlichkeit und der schöpferische Mut in unserer Zeit. Zwei Aussteller sind mit dem Thema „die Frau“ verbunden. Damit geht ihre Gemeinsamkeit zu Ende und sie treten an dieses Thema von Gegenseiten heran.
… Laut der alten apokryphen Schrift war Adams erste Frau nicht Eva sondern Lilith, die aus Ton wie Adam geschaffen wurde. Lilith war Bestie, ein eitles, grausames Wesen und verzichtete, den Schöpfer und ihren Mann zu ehren. Deswegen wurde sie vom Paradies vertreiben und bis jetzt treibt sie sich in der Welt herum und wühlt gegen den weiblichen Teil der Menschheit mit Bewerfen von verschiedenen Lastersamen in halbreife Verstände. Die Folgen ihrer Tätigkeit erwecken Maxim Aksenovs Interesse in unserer Zeit.
Er sieht die Frau äußerst nach Mannesart. Im Westen nennen Frauenrechtlerinnen solche Kunst mit dem Wort „male-pig“ („schweinischer männlicher“) Chauvinismus. Er interessiert sich vor allem im Sexualwesen der Frau. Die „Heldinnen“ von Maxim in zahllosen Gestalten, in verschiedenen Materialen sind supergegenwärtig: schön, sportlich, tatkräftig, selbstbewusst und ohne irgendwelche Sentiments. Sie wissen, was wollen, als erste, Macht, und können ihren Willen durchsetzen. Dies ist ihren Kräften angemessen, ein rasendes „Pferd zu zügeln, Dringt ein in die Hütte gelassen, An der schon das Feuer zu zehren“. Sie werden doch das nicht machen und anderen, vor allem, geistig degenerierte, Macht verlorene Männer senden. Der Autor hat unabgedroschenes Verfahren gefunden, das die besondere Würze seinen Frauendarstellungen vermittelt. Obwohl er seine Schönen entkleidet, bleibt er auf ihnen nur Trittchen mit zweischneidigen Absätzen. Auf den ersten Blick sind diese Absätze instabil, ihre Besitzerinnen zur Balancierung zwingen. Aber in Wirklichkeit sind sie ähnlich Stützen von Kampffahrzeugen, die zu jeder Stunde bereit sind, das Feuer entgegen Feinden, zur allererst Männer, zu eröffnen.
Im Gegenteil sind die Heldinnen von in Russland und im Ausland unglaublich beliebten Bildern und graphischen Blättern von Ekaterina Yastrebova ohne Zweifel Nachfolgerinnen von Erzmutter Eva. Sie begeistern mit ihrer seelischen und körperlichen Schönheit ihre Umwelt.
Ekaterina Yastrebova geht in ihren Kunstsuchen von Meistern der Frührenaissance – Quattrocento, die die Frau so malten, wie der Herr Eva geschaffen hatte. Sie malt sorgfältig jeden Grashalm, jede Blume, die die frische vor kurzem erschaffte Welt verzieren. Mit gleichem Fleiß und Liebe stellt sie die Hauptschönheit dieser Welt – die Frauenschönheit – dar. Gestalten ihrer Bilder sind unverkennbar slawisch und entreißen Vergessenheit liebe Wolga Schönen von Boris Kustodiew. Weil sie selbst eine Frau ist, kennt sie das Wesen der Frauennatur besser als Männer. Ihre Gestalte sind wunderschön, gutherzig, bequem, lebenslustig. Sie brauchen nicht, einen Krieg gegen Männer zu führen. Die Männer gehen in Gefangenschaft selbst. Ihre von der Künstlerin liebevoll lustig gemachten Schwächen sind nur Vorsetzung ihrer Würden. Die nackten Frauen von Ekaterina Yastrebova sind Wiederaufrichtung von Frauenschönheitskult, die unsere Voreltern uns vermachten und von uns unbegabt vergeudet wurde. Vielleicht darum haben Leute der feindseligen Gegenwart die Bilder von Ekaterina Yastrebova gern. In den letzten Jahren hat die Malerin prachtvolle Reize ihrer Heldinnen mit feiner Kleidung bedeckt, aber das vermindert ihre Charme nicht. Außerdem wie eine Nonne in einem Meidinger sagte: „Unter der Kleidung sind sie sowieso nackt“.
Wer har in diesem Kunstzweikampf recht – Ekaterina oder Maxim? Wer herrscht in der Gegenwartsfrau – Lilith oder Eva?
Vielleicht haben beide recht. Die Antwort wurde sogar vor einem Jahrhundert vom Walerij Brjussow gegeben. Er war Kenner der Frauenschönheit und spitzfindiger Peiniger seiner zahllosen Verehrerinnen:
«Du bist ja eine Frau, deswegen hast Du Recht...»
Die Ausstellung ist bis zum Ende vom September geöffnet.

Oleg Tortschinskij


 


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