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WO DIE SONNE EWIG SCHEINT

Ekaterina Yastrebova

журнал чудеса и приключения 2010 №3Das XX. Jahrhundert lang vernichtete, zerstuckelte und schuf die Neue und Neueste Kunst die Umwelt auf neue Art. Und niemand littet diese Innovationen mehr als der weibliche Korper. Wie haben diese Herren Maler ihn gequalt und verunstaltet!

Der danische Karikaturist Herluf Bidstrup, einst sehr bekannt in unserem Land, hat eine Novelle in Bildform uber einen anspruchslosen Spie?en, der sich in Museen fur moderne Kunst amusieren mochtete. Auf Schritt und Tritt stie? er bald an ungeheuer hypertrophe Weiber-Gotzen, bald dem verbrannten Streichholz ahnliche Giacomettische Monster, bald kubistische Unholdinnen.

Und als er nach drau?en ging und ein schlankes Madchen sah, die mit ihrem Fahrrad irgendwohin fuhr, nur dann atmete er erleichtert auf: es gibt noch die Schonheit in dieser Welt! Gleiche Gefuhle empfindet man sogar heutzutage auf Ausstellungen beim Treffen mit den Werken von Moskauer Malerin Ekaternina Yastrebova. In der feindseligen derzeitigen Welt, die geistige und korperliche Mi?gestalt pflegt, ruft sie den Kult von Frauenschonheit ins Leben zuruck. Das geht von Meistern der Fruhrenaissance – Quattrocento, die die Frau so malten, wie der Herr Eva geschaffen hatte.

Die Ahnlichkeit mit Quattrocentisten spurt sich im Schaffen von E.Yastrebova folgerichtig genug auf. Das Bild ist haufig auf eine oder zwei Gro?figuren zuruckgefuhrt. Die letzten sind auf dem ungegenstandlichen samtenen und schwarzen oder satten und blauen Hintergrund scharf durchgezeichnet. Wenn der Hintergrund die Natur ist, sind jeder Grashalm, jede Blume sorgfaltig gezeichnet – die Welt sieht frisch, frohlich, eben erst geschafft aus.

Ihre Malweise ist graphisch, Ausma?e sind nicht durch Farbabstufung dargestellt, sondern durch den Kontrast zwischen dem Hellen und Dunklen wie auf Fresken. Im Grunde genommen sind die Werke von Yastrebova fertige Entwurfe von Fresken, zu jeder Stunde kann man sie auf Wande und Decken von gegenwartigen Palazzi ubertragen, zumal die Thematik genau passt.

Die Heldinnen von Yastrebova sind das Pantheon von antiken und allegorischen Gestalten: die ganze Mannschaft der Musen - Bewohnerinnen von Parna?: Danae, Flora, Adam und Eva, Winter, Fruhling, Sommer und Herbst, Tag und Nacht, Erde usw. Dennoch sind sie nicht von alten Griechinnen dargestellt, sondern von unseren Zeitgenossinnen, schlauen, schelmischen Dickchen, Urenkelinnen von Schonen nicht von Quattrocentisten, sondern von Titian und unserem Zeitgenossen Kustiodijew. Sie fordern knochige Modellen, die heutige Podien uberschwemmen.

Es ist doch sehr wichtig, dass auch die Frau diese Frauen malt. Sie ist besser als Manner zustandig fur alle Hintergrunde von Evas Tochtern. Die sich fur Kenner von Frauennatur ausgebenden Manner sehen sie auf eigene Art, au?erst nach Mannesart (das nennen die amerikanischen Feministinnen als „male-pig Chauvinismus“.

Haufig schaut die Malerin ihre Heldinnen mit Ironie (im ubrigen mit sehr guter Ironie) an und macht sich lustig uber ihre kleinen Schwachen („Tortchen“, „Nachtisch“, „Einkaufsbummel“) gern. Sie liebt aber sie alle, deshalb sind ihre nackten Heldinnen nicht nur schon, sondern auch gutherzig und frohlich. Es gibt keinen Platz unter ihnen fur die Bosen und Raffgierigen.

Es ist sehr bequem und gemutlich in der von der Malerin fur sie geschaffenen kummerlosen Welt, wo es kein Ungluck und Bose, kein Gewitter und keinen Sturm gibt, wo der Himmel immer wolkenlos ist und Manner verliebt, vertrauensvoll und ergeben sind.

О. Торчинский.


 


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